Wenn wir im Home Office über Zusammenarbeit nachdenken und beobachten, wie wir über verteilte Standorten zusammenarbeiten, so geschieht dies meist in Form einer Besprechung: ein Eintrag im Kalender, eine Einladung mit einer Gruppe von Menschen, einer Agenda, einer Struktur, einem gesetzten, klaren Ziel. Doch es gibt auch noch andere Arten der Zusammenarbeit. Eine, die sich auch für die digitale Lieferart eignet, stelle ich dir in diesem Artikel vor.
Meeting
Das klassische Meeting ist die einfachste Art der Zusammenarbeit, die in den verteilten Alltag übertragbar ist. Du optimiert und intensivierst die Interaktion der Teilnehmer zum Beispiel durch die Verwendung von Videokonferenztools (wie z.B. Zoom), elektronischen Whiteboards (wie z.B. Conceptboard), geteilten Dokumenten (wie z.B. G Suite) oder auch Abfragen mit Mentimeter oder ähnlichen Werkzeugen.
Doch als Art der Zusammenarbeit gibt es weitere Möglichkeiten, die du dir genauer ansehen solltest.
Spontane Sessions
Denken wir an unseren Arbeitsalltag im Büro. Dort gibt es Phasen, in denen jeder schweigend vor sich hinarbeitet, an ein Problem oder Diskussionsthema stößt und mit der Frage "Kannst du mir mal eben helfen?" eine spontane Session initiiert. Arbeiten wir verteilt, dann funktioniert die einfach gestellte Frage an den Kollegen nicht. Natürlich kannst du zum Telefon oder zum Chat greifen und dann den Kollegen kontaktieren. Überraschenderweise ist die Hürde aber deutlich höher als in der Realität. Gute Ideen verpuffen so leicht.
Also wie übertragen wir das in die virtuelle Arbeitswelt?
Dazu empfehle ich sogenannte "Team-Times" (Team Zeiten) zu definieren, in denen sich das Team in einen Video-Call befindet – allerdings ohne die direkte Kommunikation zu suchen. Jeder kann den anderen sehen und ihn auch direkt ansprechen. Doch das ist nicht das Ziel der Session, sondern jeder Teilnehmer in dem Video-Call arbeitet an seinem Thema (was natürlich auch gemeinsam stattfinden kann) und jederzeit die Möglichkeit besteht, mit den anderen Kontakt aufzunehmen und interessante Fragestellungen in der Gruppe zu besprechen.
Um dann nicht die anderen Kollegen zu stören, können anderen Räume (oft Breakout Rooms genannt) genutzt werden. Dort ziehen sich die Kollegen zurück und kehren dann nach Abschluss der Diskussion zurück zu den anderen. Alternativ können natürlich auch alle Teilnehmer gemeinsam in die Diskussion gehen und in einem Raum bzw. dem Video-Call bleiben.
Ja, ich gebe zu: Das fühlt sich erst mal komisch an, wenn man über Stunden einen Video-Call offen hat und beim Arbeiten eventuell von Kollegen beobachtet wird. Sich darauf einzulassen erfordert Mut und Vertrauen im Team. Es ist kein Kontroll-Werkzeug, sondern ein verbindender Arbeitskanal. Natürlich darf man auch dabei seinen Arbeitplatz verlassen und sich einen Kaffee holen – man muss nicht mal um Erlaubnis fragen! Denn die Session hat keine Agenda und keine verpflichtende Anteile, bei denen man anwesend sein muss. Es fördert damit das Meeting Ziel des Netzwerken.
Ich persönlich sehe darin auch immer eine Verbindung zur Außenwelt und eine Unterstützung, die mir hilft, Fokus zu halten.
Probiert's mal aus!
Lösungs-Netzwerk
Ihr kennt diese Situation: Man trifft zufällig beim Mittagessen oder an der Kaffeemaschine einen Kollegen einer anderen Abteilung und kommt ins Gespräch. Er erzählt von einer Situation im Büro und du denkst dir: „Hey, das haben wir doch auch. Das könnte auch bei uns gehen...“, und schon findest du eine Lösung oder neue Idee für die Herausforderungen in deinem Team.
Wie kann man nun diese wertvollen Erkenntnisse, die im zufälligen Netzwerken zu finden sind, in einer verteilten Home-Office Situation erleben? Wie plant man den Zufall?
Meine Tipps
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